Sonntag, 18. Februar 2007

Wieder eine Neueröffnung – Neuer Asia-Supermarkt am Berliner Tor

So kann es einem gehen, wenn man nicht regelmässig durch die Strassen streift. Vor Wochen war in der Nähe des Berliner Tor noch ein Asia-Supermarkt der Importkette Mekong, jetzt hat sich ein anderer Betreiber gefunden, der den Laden in eigener Regie weiterführt. Die Insignien der Mekong-Gruppe sind von der Fassade verschwunden und, nach einem Umbau, durch Lettern und Schriftzeichen in den klassischen Asia-Shop-Farben Rot-Gelb ersetzt worden. Deutlich mehr Platz lassen die jetzigen Betreiber ihren Kunden zwischen den Regelreihen. Alles ist hell und aufgeräumt. „Ja, wir sind neu hier“, antwortet die junge Kassiererin auf meine verwunderte Frage, wo denn der alteingesessene Mekong-Markt geblieben sei. „Wir haben alles neu gemacht. Sind aber noch nicht fertig. Doch schauen Sie sich um, bitte“, ermuntert sie mich freundlich lächelnd.


Die Kundschaft des Vorgängers scheinen die neuen Besitzer bereits überzeugt zu haben, denn es herrscht reger Betrieb. Am blitzblanken Kassentresen piept und rattert die Elektronic-Cash-Maschine munter vor sich hin. Im Erdgeschoß sind gleich mehrere Regalreihen mit den obligaten Ramen-Nudelpackungen gefüllt. Ich habe nicht gezählt, wie viele verschiedene Sorten vorrätig sind, aber es werden sicherlich 30 Stück, wenn nicht mehr, sein. Wieso befinden sich diese knisternden Tütchen eigentlich in jedem Asia-Shop in zentraler Lage? Ganz gleich, welchen Laden man auch besucht, man kann fast eine Bank darauf wetten, dass einem die Ramen-Nudelsuppen direkt ins Auge springen. Nun ja, eine Erklärung ist vielleicht, dass diese leckere Zwischendurch-Mahlzeit für Asiaten das ist, was für uns der Schokoriegel zwischendurch bedeutet. Schnell mal eine Suppe aufgebrüht, statt Cruncky-Riegel aufgerissen. Eine schmackhafte Alternative!

In der oberen Etage stehen die Tiefkühltruhen mit Fisch, Fleisch und Gefrierkost asiatischer Art. Zwei junge Herren sind dabei, die Regale mit Konserven, Reisbeuteln und Saucen-Flaschen zu bestücken. Wieder unten, werfen ich noch einen Blick auf das reichhaltige Angebot an Knabbersachen und kann natürlich nicht widerstehen.

Warum denn die Mekong-Gruppe diesen gutgängigen Laden aufgegeben hat, frage ich die junge Frau an der Kasse zum Schluß. „Mekong-Gruppe wollte nicht mehr. Hat alle Läden in Hamburg aufgegeben. Selbständig machen ist viel besser als Mekong-Gruppe!“, sagt sie selbstbewußt und mit Nachdruck. „Wird viel besser werden“. Wo in Deutschland eine Filiale nach der anderen aufmacht, so daß die unabhängigen Einzelhändler vor Angst um ihre Existenz zittern, gehen die Asiaten auch hier mutig voran. „Selbständig ist viel besser“ – na denn, auf gute Geschäfte.