
Die Kundschaft des Vorgängers scheinen die neuen Besitzer bereits überzeugt zu haben, denn es herrscht reger Betrieb. Am blitzblanken Kassentresen piept und rattert die Elektronic-Cash-Maschine munter vor sich hin. Im Erdgeschoß sind gleich mehrere Regalreihen mit den obligaten Ramen-Nudelpackungen gefüllt. Ich habe nicht gezählt, wie viele verschiedene Sorten vorrätig sind, aber es werden sicherlich 30 Stück, wenn nicht mehr, sein. Wieso befinden sich diese knisternden Tütchen eigentlich in jedem Asia-Shop in zentraler Lage? Ganz gleich, welchen Laden man auch besucht, man kann fast eine Bank darauf wetten, dass einem die Ramen-Nudelsuppen direkt ins Auge springen. Nun ja, eine Erklärung ist vielleicht, dass diese leckere Zwischendurch-Mahlzeit für Asiaten das ist, was für uns der Schokoriegel zwischendurch bedeutet. Schnell mal eine Suppe aufgebrüht, statt Cruncky-Riegel aufgerissen. Eine schmackhafte Alternative!
In der oberen Etage stehen die Tiefkühltruhen mit Fisch, Fleisch und Gefrierkost asiatischer Art. Zwei junge Herren sind dabei, die Regale mit Konserven, Reisbeuteln und Saucen-Flaschen zu bestücken. Wieder unten, werfen ich noch einen Blick auf das reichhaltige Angebot an Knabbersachen und kann natürlich nicht widerstehen.
Warum denn die Mekong-Gruppe diesen gutgängigen Laden aufgegeben hat, frage ich die junge Frau an der Kasse zum Schluß. „Mekong-Gruppe wollte nicht mehr. Hat alle Läden in Hamburg aufgegeben. Selbständig machen ist viel besser als Mekong-Gruppe!“, sagt sie selbstbewußt und mit Nachdruck. „Wird viel besser werden“. Wo in Deutschland eine Filiale nach der anderen aufmacht, so daß die unabhängigen Einzelhändler vor Angst um ihre Existenz zittern, gehen die Asiaten auch hier mutig voran. „Selbständig ist viel besser“ – na denn, auf gute Geschäfte.