Sonntag, 17. Dezember 2006

Asiamarkt Sushi auf der Gärtnerstrasse

Wer es speziell Japanisch und Koreanisch mag, den zieht es öfters in den Asiamarkt Sushi auf der starkbefahrenen Gärtnerstrasse. Dunkles Grün, Gelb und leuchtendes Rot beherrschen die ansonsten strahlend weiße Fassade, die abends markant ausgeleuchtet wird. Keine Graffitis und geschmierte Tags beeinträchtigen das klar strukturierte Gesamtbild des Lebensmittelmarktes, der zugleich auch Imbiss ist. Schöne Porzellanarbeiten und Essgeschirr aus Japan und Korea zieren die Auslage. Sorgfältig sind die Regale mit Ramen-Nudelsuppentüten gefüllt, akkurat befinden sich die Soja- und Fischsaucenflaschen aufgereiht. Mit der gleichen Behutsamkeit wird das Sushi gereicht. Ein Highlight zwischen Reparaturbetrieb und Dönerbude.

Aber vor Überraschungen ist man nie sicher, mag der Laden auch noch so formstreng geordnet sein. Wie üblich, ging ich auch in diesen Laden, erzählte von meinem Vorhaben, ein Buch über Hamburgs „Orient“ zu machen und wollte dabei gleichzeitig um Fotoerlaubnis fragen. Der Ladenbesitzer hatte bisher nur genickt, gelächelt, genickt, gelächelt – aber kein Wort gesagt. Als ich dann meine Fotomappe herauszog, um ihm andere Bilder von Asia-Shops in der Hansestadt zu zeigen, muß er mich wohl für eine Anzeigenvertreterin gehalten haben. „No photo! No photo! No advertising!“, bellte es mir plötzlich entgegen. Er begann wild mit den Händen zu fuchteln, als wollte er mich aus seinem Laden haben. Ich konnte ihn jedoch beruhigen und durfte bleiben. Also, alles noch mal auf Englisch. Und siehe da, es klappte. „Wann kommt Foto in Buch?“, fragte er zum Abschluß – auf Deutsch. Diese Antwort habe ich mir eine Flasche Pflaumenschnaps kosten lassen.